Magst du Fantasybücher wie Harry Potter, Das Lied von Eis und Feuer oder Der Herr der Ringe? Möchtest du einen Roman schreiben, der den Leser fesselt und vielleicht einmal verfilmt wird? Ich auch!
Doch ich möchte ehrlich sein: Die Chancen, dass du oder ich die Vorlage für den nächsten Blockbuster schreiben, stehen schlecht, sehr schlecht sogar. Die Tatsachen sehen so aus, dass von 10.000 Ideen zu einem Fantasybuch vielleicht eine verfilmt wird. Den Großteil wird nie jemand anderer als der Autor lesen, weil die Bücher entweder nie fertig geschrieben oder nicht veröffentlicht wurden. Ich nehme mal an, dass bei 10.000 Ideen 1.000 Bücher tatsächlich veröffentlicht werden, 100 davon sind erfolgreich und vielleicht eines wird ein Bestseller der dann verfilmt wird.
Siehst du jetzt deine Ideen und Träume zerplatzen? Gib nicht auf! Die Gute Nachricht: Hoffnung naht! Denn es ist alles eine Frage des Blickwinkels und deiner Ansprüche. Wenn du deine Glaubenssätze überdenken möchtest und zu deiner wahren Motivation finden willst, dann folge mir auf dieser Reise der Gedankenspiele.
Stell dir vor, du schreibst tatsächlich einen Bestseller …
Wenn du den nächsten Bestseller schreiben möchtest, geht es dir wie vielen vor dir. Ich denke, das ist nicht planbar. Jetzt stell dir vor, du schreibst tatsächlich einen Bestseller. Wow! Der Haken bei der Sache ist bloß: es wird erst ein Erfolg lange nach deinem Ableben. Wäre das nicht witzig? Du wärst Zeit deines Lebens vergrämt, schlecht gelaunt und würdest dich als Verlierer sehen, obwohl du einen Bestseller in der Tasche hättest. Also: vergiss es!
Wenn du einen Fantasyroman schreiben möchtest, dann nimm dir vor, dass es ein guter Roman werden soll. Denn dann werden ihn möglicherweise auch andere lesen. Vielleicht wird es das nächste große Ding, doch das sollte nicht dein Anspruch sein.
Wenn du weißt, für wen du schreibst, ist es nicht wichtig, ob Anderen dein Werk gefällt, ob sie es lesen werden oder ob es tausendfach gekauft wird.
Zuallererst muss es dir gefallen und du musst mit deinem Werk zufrieden sein. Das bedeutet nicht, dass du so in deinen Text verliebt bist, dass dir jegliche Objektivität abhanden kommt. Wie du dir ehrliches und professionelles Feedback holst, zeige ich dir später, wenn dein Werk geschrieben ist.
7 häufige Irrtümer werdender Autoren
Als neuer Autor solltest du den Grund kennen, weshalb du schreibst. Wenn es einer der folgenden Gedanken ist, der dich motiviert, solltest du noch mal über die ganze Sache nachdenken.
- Autoren fahren von einer Signierstunde zur Nächsten
- Die Leser werden mein Buch lieben
- Die Welt wartet auf mein Buch
- Ich habe etwas wichtiges zu sagen
- Ich werde mit meinem Fantasyroman (viel) Geld verdienen
- Ich kann ein Buch lesen, daher kann ich auch ein Buch schreiben
- Mein Buch wird der nächste Bestseller
1. Autoren fahren von einer Signierstunde zur Nächsten
Ja, manche machen das. Doch zuerst musst du einmal dafür sorgen, dass es etwas zu signieren gibt! Schreib dein Fantasybuch und dann darfst du damit rumgondeln. Die Realität sieht anders aus: Schreiben, Korrigieren, Schreiben, Korrigieren. Korrigieren, Verbessern, Korrigieren, veröffentlichen, bewerben. Danach darf gefeiert werden!
2. Die Leser werden mein Buch lieben
Wahrscheinlich nicht. Vielleicht! Doch auf jeden Fall musst du es zuvor selbst lieben. Doch verwechsle Liebe nicht mit Verliebtheit. Wenn du eine Rosa Brille beim Korrigieren auf hast, dann hilft dir das nicht weiter. Hol dir ehrliches Feedback, das tut zwar manchmal weh, aber es bringt dich weiter.
3. Die Welt wartet auf mein Buch
Sehr gut! Dann gib es ihr. Hörst du den Sarkasmus? Alleine im deutschsprachigen Raum erscheinen Jährlich ca. 100.000 Titel. Bücher im Überfluss und wohin man schaut. Jeder Promi denkt er muss seine Biografie veröffentlichen. Wer soll das alles lesen? Sei beruhigt: für dein Buch ist bestimmt noch Platz!
4. Ich habe etwas wichtiges zu sagen
Gut, dann schreib es in dein Tagebuch! Wenn du denkst, die Welt muss dich hören, damit sie sich ändert, liegst du falsch. Die Welt braucht keinen Zeigefinger und Belehrungen gibt es in der Schule. Möchtest du, dass dir ein Fremder vorschreibt, wie du zu Leben hast? Schreib lieber eine gute Geschichte!
5. Ich werde mit meinem Fantasyroman (viel) Geld verdienen
Toll! Ich wünsche es dir. Bei meinem Erstlingswerk sah die Realität so aus, dass ich um ein vielfaches mehr investiert hatte, als durch den Verkauf eingespielt wurde – bis jetzt. Ich durfte also die hunderten Stunden Arbeit auch noch bezahlen und sehe es mittlerweile als ein teures Hobby. Doch das ist es mir Wert!
6. Ich kann ein Buch lesen, daher kann ich auch ein Buch schreiben
Das dachte ich. Schließlich konnte ich auch ein Buch schreiben, doch wie es funktionierte war komplett anders, als ich es mir vorgestellt hatte. In den späteren Kapiteln werde ich meine Erfahrungen mit dir teilen.
7. Mein Buch wird der nächste Bestseller
Ich denke, dieses Thema haben wir durch. Meines jedenfalls nicht! Und ich bin trotzdem zufrieden.
Nachdem wir diese Irrtümer aufgeklärt haben, geht es ans Eingemachte. Was willst du wirklich? Ruhm, Geld, Liebe? Alles zusammen? Im nächsten Beitrag werde ich gemeinsam mit dir auf die Suche gehen.